Wachstücher selber machen:
Immer mehr Menschen werden sich den Vorteilen von Wachstüchern bewusst. Sie sind nützliche Helfer in Küche und Haushalt, mit denen sich Geld sparen und die Umwelt schonen lässt. Wachstücher können an manchen Stellen die klassische Frischhaltefolie aus Plastik oder das Butterbrotpapier ersetzen, und sind fast unbegrenzt wiederverwendbar.
Der Einsatz von Wachstüchern findet seine Grenzen bei rohen Fleisch oder Fisch, bei Temperaturen über 40°C und stark aromatischen Lebensmitteln (wie z.B. atemberaubende Rohmilchkäse). Lebensmittel sollten nicht in Bienenwachstücher verpackt werden, wenn die Herkunft des verwendeten Wachses unklar ist oder bei dem von vorne herein klar ist, dass Schrottwachs (alte Kerzen oder Bastelwachs) oder Wachs aus China verwendet wurde.
Bei Bienenwachs das nicht Öko-Zertifiziert ist, besteht immer die Gefahr, dass es Beimischungen von Stearin (Chemiekerzen), Rückstände von Varroabehandlungsmitteln, Pestiziden oder Insektiziden enthält. Vor allem Bienenwachs aus dem Ausland (Wachs aus China ist hier führend) ist besonders von Verunreinigungen betroffen. Die Schadstoffe können beim Einwickeln auch auf die Lebensmittel übergehen. Tipp: Für Wachstücher ohne Schadstoffe am besten zertifiziertes Bio-Wachs und saubere, am besten nachhaltig produzierte Stoffe (Baumwollstoffe gehören in der Regel nicht dazu) verwenden.
Wachstücher kann man problemlos selber machen. Man benötigt dafür nur wenige Dinge, sollte aber darauf achten, dass die eingesetzten Rohstoffe von guter Qualität und nachhaltig erzeugt worden sind. Hier soll nun gezeigt werden wie die Herstellung von Wachstüchern funktioniert.
Man benötigt auf gar keinen Fall:
- Wachs aus Kerzenstummeln
- Wachs zum Basteln
- Bienenwachs aus Mittelwänden, ohne Rückstandsfreiheits-Analyse
- Jojobaöl (wegen toxikologischer Probleme – siehe auch „Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)“)
- alte Spültücher aus Baumwolle (zu dick)
- neues ungewaschenes Baumwolltuch (wegen giftiger Farben, Imprägnierungen, und der grundsätzlich absolut miesen Ökobilanz)
Man benötigt:
Rohstoffe:
- Bienenwachs (von Bio-Betrieben)
- Tuch (Leinen ca. 150g/m² oder Bio-Baumwollstoff (am besten gebrauchte Stoffe)
- Kokosöl
Hilfsmittel:
- Zackenschere
- Bügeleisen
- Topf
- altes Marmeladenglas
- Pinsel
- Backpapier
Wachstücher Anleitung
Schneiden Sie Ihr Tuch in der gewünschten Größe zu. Geeignet sind im Normalfall Größen von etwa
- 30×30 cm für das Butterbrot, oder ähnliches
- 35×35 cm für Wurst oder Käseportionen
- 40×40 cm für Brot oder Gemüse
je nach Anwendung aber auch kleinere oder größere Maße. Sinn macht es natürlich, gleich mehrere Größen zuschneiden und mit einem Mal mehrere Wachstücher herzustellen.
Erhitzen Sie im Wasserbad das notwendige Bio-Bienenwachs bis es geschmolzen ist. Rühren Sie währenddessen in regelmäßigen Abständen um. Ist alles geschmolzen geben Sie etwas Kokosöl (5 -10 g Öl je 100g Wachs) dazu und vermengen beides gut. Legen Sie das Tuch auf dem Backpapier aus. Nun können Sie mit dem Pinsel etwas von dem flüssigen Wachs aufnehmen und auf dem Tuch verteilen. Achten Sie darauf, dass das gesamte Tuch dabei gut mit Wachs bestrichen wird.
Dann legen Sie ein weiteres Backpapier auf das Tuch und gehen mit dem heißen Bügeleisen vorsichtig darüber. Das Wachs verteilt sich nun gleichmäßig auf dem Tuch. Schon haben Sie das Bienenwachstuch selbst gemacht! Nachdem Sie das Wachstuch auf diese Weise bearbeitet haben, wird es anfangs noch sehr klebrig sein. Das ist normal und vergeht sehr schnell. Danach ist es noch ausreichend klebrig, um Dosen und Behälter gut verschließen zu können, oder anderes Gut sicher einpacken zu können.
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